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Balanceakt in Washington: Selenskyjs Besuch unter neuen Vorzeichen
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Balanceakt in Washington: Selenskyjs Besuch unter neuen Vorzeichen
Der Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Washington, bei dem es um die mögliche Lieferung von "Tomahawk"-Marschflugkörpern gehen sollte, wird durch ein vorangegangenes Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin überschattet. Die veränderten Vorzeichen stellen Selenskyj vor eine schwierige Aufgabe.
Wichtigste Punkte
- Selenskyj reist nach Washington, um mit Trump über die Lieferung von "Tomahawk"-Marschflugkörpern zu verhandeln.
- Ein überraschendes Telefonat zwischen Trump und Putin kurz vor Selenskyjs Ankunft dämpft die Erwartungen.
- Trump äußerte Bedenken hinsichtlich der eigenen US-Vorräte und erwähnte, dass Putin die Idee der Waffenlieferung an die Ukraine "nicht gefalle".
- Ein weiteres Treffen zwischen Trump und Putin ist in den nächsten zwei Wochen in Budapest geplant, ohne bisherige Einbindung Selenskyjs.
- Die Ukraine interpretiert die erneute Gesprächsbereitschaft Moskaus als Erfolg der Diskussionen über Waffenlieferungen.
- Die Lieferung von "Tomahawks" könnte der Ukraine erlauben, Ziele tief in Russland anzugreifen, birgt aber das Risiko einer Eskalation.
Hintergrund
Die Ukraine bemüht sich seit längerem um die Lieferung weitreichender Waffen aus den USA, insbesondere der "Tomahawk"-Marschflugkörper. Diese Waffen würden es der Ukraine ermöglichen, Ziele in großer Entfernung innerhalb Russlands zu treffen. Die USA haben Russland bereits in der Vergangenheit vor einer Eskalation des Konflikts gewarnt und die Lieferung von Waffen als mögliche Option ins Spiel gebracht. Das Verhältnis zwischen den USA und Russland ist angespannt, insbesondere seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine. Trumps frühere Versuche, eine Annäherung zu Putin zu erreichen, stießen in den USA auf Kritik.
Zahlen & Fakten
- Wolodymyr Selenskyj: Präsident der Ukraine.
- Donald Trump: Präsident der USA.
- Wladimir Putin: Präsident Russlands.
- "Tomahawk"-Marschflugkörper: Weitreichende Lenkwaffen, die von Schiffen oder U-Booten gestartet werden können.
- Andrij Sybiha: Außenminister der Ukraine.
- Marco Rubio: US-amerikanischer Außenminister, der die Gespräche auf US-Seite in Budapest leiten soll.
- Das geplante Treffen zwischen Trump und Putin soll "wahrscheinlich in den nächsten zwei Wochen" in Budapest stattfinden.
Einordnung
Selenskyjs Besuch in Washington findet zu einem kritischen Zeitpunkt statt. Die Ukraine ist weiterhin auf militärische Unterstützung angewiesen, um sich gegen die russische Aggression zu verteidigen. Die mögliche Lieferung von "Tomahawk"-Marschflugkörpern könnte das Kräfteverhältnis verändern, birgt aber auch das Risiko einer Eskalation des Konflikts. Trumps Telefonat mit Putin und das geplante Treffen in Budapest deuten darauf hin, dass er möglicherweise wieder stärker auf diplomatische Bemühungen setzt. Für die Ukraine bedeutet dies, dass sie sich auf eine möglicherweise veränderte US-Politik einstellen muss. Der Ausschluss Selenskyjs von den Gesprächen zwischen Trump und Putin in Budapest könnte als Zeichen dafür gewertet werden, dass die USA die Ukraine in ihren Bemühungen um eine Friedenslösung nicht mehr in vollem Umfang einbeziehen. Die europäische Union beobachtet die Entwicklungen aufmerksam, da sie eng mit der Ukraine verbunden ist und ein Interesse an einer friedlichen Lösung des Konflikts hat.
Ausblick
Es bleibt abzuwarten, ob Trump tatsächlich "Tomahawks" für den Verkauf an die Ukraine freigeben wird. Entscheidend wird sein, wie er die Interessen der USA und die Notwendigkeit einer Deeskalation des Konflikts gegeneinander abwägt. Das Treffen zwischen Trump und Putin in Budapest wird wichtige Hinweise auf die zukünftige US-Politik gegenüber Russland und der Ukraine liefern. Die Ukraine muss sich darauf einstellen, dass sie möglicherweise nicht mehr die volle Unterstützung der USA erhält und alternative Wege zur Sicherung ihrer Sicherheit finden muss. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob es zu einer Entspannung des Konflikts kommt oder ob sich die Lage weiter zuspitzt. Die Einbindung der europäischen Partner in die diplomatischen Bemühungen wird dabei von entscheidender Bedeutung sein.
Quelle: https://www.tagesschau.de/ausland/europa/selenskyj-trump-besuch-100.html