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Waffenruhe im Gazastreifen: Weiterer Leichnam übergeben
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Waffenruhe im Gazastreifen: Weiterer Leichnam übergeben
Die Hamas hat die mutmaßlichen sterblichen Überreste einer weiteren im Gazastreifen getöteten Geisel an Israel übergeben. Die Übergabe erfolgt im Rahmen der von den USA initiierten Waffenruhe, deren Umsetzung jedoch weiterhin fragil ist.
Wichtigste Punkte
- Die Hamas übergab einen Sarg mit mutmaßlichen Überresten einer israelischen Geisel an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), welches die Leiche nach Israel brachte.
- Die Identifizierung der Leiche soll im Nationalen Forensischen Institut in Tel Aviv erfolgen.
- Die Hamas begründet Verzögerungen bei der Übergabe weiterer Leichen mit Bergungsschwierigkeiten aufgrund von Trümmern und zerstörten Tunneln.
- Israelische Stellen widersprechen dieser Darstellung und behaupten, die Hamas habe Zugang zu weiteren Leichen.
- Die Türkei hat Spezialisten zur Bergung der Leichen in den Gazastreifen entsandt, diese warten jedoch noch auf die Einreiseerlaubnis von Israel.
- Deutschland entsendet drei Bundeswehrsoldaten zur Überwachung des Friedensprozesses nach Israel.
Hintergrund
Der Konflikt zwischen Israel und der Hamas eskalierte im Jahr 2025 erneut. Nach wochenlangen Kämpfen und zahlreichen Opfern wurde eine von US-Präsident Donald Trump vermittelte Waffenruhe vereinbart. Diese sieht in einer ersten Phase die Freilassung und Übergabe aller lebenden und toten Geiseln vor. Der weitere Plan sieht die Entwaffnung der Hamas, die Einsetzung einer Übergangsverwaltung und den Wiederaufbau des Gazastreifens vor. Die Umsetzung des Plans gestaltet sich jedoch schwierig, da die Hamas wenig Bereitschaft zur Entwaffnung zeigt und Israel weiterhin Teile des Gazastreifens kontrolliert.
Zahlen & Fakten
- Akteure: Hamas, Israel, USA (als Vermittler), IKRK, Türkei (mit Entsendung von Spezialisten), Deutschland (mit Entsendung von Beobachtern)
- Bisherige Übergaben: Von 28 Leichnamen, die laut Waffenruhevereinbarung bis zum vergangenen Montag hätten übergeben werden müssen, wurden bisher neun übergeben. Ein zehnter Toter wurde als Nicht-Geisel identifiziert.
- Verbleibende Leichen: Nach der aktuellen Übergabe verbleiben mutmaßlich noch 18 tote Geiseln im Gazastreifen.
- Türkische Spezialisten: 81 türkische Spezialisten warten in Ägypten auf die Einreiseerlaubnis nach Gaza.
- Deutsche Beobachter: Drei Bundeswehrsoldaten werden in ein US-geführtes Koordinationszentrum in Israel entsandt.
- US-geführtes Zentrum: Das Civil Military Coordination Centre (CMCC) soll rund 200 Soldatinnen und Soldaten umfassen.
Einordnung
Die Übergabe der Leiche ist ein kleiner Schritt zur Umsetzung der Waffenruhe, doch die Situation bleibt angespannt. Die unterschiedlichen Darstellungen von Hamas und Israel hinsichtlich der Bergung der Leichen deuten auf ein anhaltendes Misstrauen hin. Die Waffenruhe ist fragil, da die Hamas wenig Bereitschaft zur Entwaffnung zeigt und Israel mit einer Rückkehr zu Kampfhandlungen droht, sollten die Auflagen nicht erfüllt werden. Die internationale Beteiligung, insbesondere durch die Türkei und Deutschland, soll zur Stabilisierung des Friedensprozesses beitragen.
Ausblick
Die nächsten Tage und Wochen werden entscheidend sein, um die Nachhaltigkeit der Waffenruhe zu beurteilen. Die Identifizierung der übergebenen Leiche und die Klärung der Umstände ihres Todes werden die Stimmung beeinflussen. Die Bemühungen um die Bergung der verbleibenden Leichen und die Einigung auf eine Übergangsverwaltung im Gazastreifen sind zentrale Herausforderungen. Die Entsendung von Beobachtern und Spezialisten durch verschiedene Länder zeigt das internationale Interesse an einer friedlichen Lösung des Konflikts, deren Erfolg jedoch weiterhin ungewiss ist.
Quelle: https://www.tagesschau.de/ausland/asien/gaza-hamas-israel-102.html